Oct 022012
 

Das Queuen oder Schlangestehen gehört zu einer der liebsten Beschäftigungen der hiesigen Bevölkerung. Umso länger eine Schlange, umso interessanter muss ja das sein, was es am Ende gibt (und das ist nicht immer ein iPhone).

Please Q! Allerdings ist die Länge einer Schlange leider kein Qualitätsmerkmal, manchmal weiss man nicht einmal, warum oder für was man ansteht.

Schöne Anekdote dazu: An der Bahnhaltestelle am Büro wird seit Wochen gebaut. Deswegen war eines Morgens die Straße gesperrt, und zwar vor der Bushaltestelle. Logischerweise hätte kein Bus diese Haltestelle erreichen können, es sei denn, er wär über die Betonblockade geflogen oder durchgebrochen. (Es gab mal in einem Inspector Gadget Comic einen Bus auf Stelzen – vielleicht ist mir das einfach hier entgangen bisher, wer weiß?!)

Da an besagter Haltestelle aber kein Schild war, daß sie außer Betrieb ist, hat man sich brav in die Schlange gestellt. Obwohl die Absperrung sichtbar war. Obwohl die Ersatzhaltestelle 50 Meter weiter in Sichtweite war…

 October 2, 2012  Posted by on October 2, 2012 ... lived, ... saw No Responses »
Sep 242012
 

Großer Preis von Singapur und ich war da. Mein erstes Mal bei der F1. Ja, war interessant, aber vor dem Fernseher hat man mehr davon.

Ordentliche Wegeleitung

Ordentliche Wegeleitung

Wie alles hier – perfekt organisiert von Ankunft bis Sitzplatz. Ordentliche Wegeleitung, gefühlte 1.000 Ordner, Erste-Hilfe-Stationen, Getränkebuden. Und Überlebenspakete (Ohrenstöpsel und Regencapes) für kleines Geld zu kaufen – zumindest erstere brauchte man auch bitter nötig.

Riesige Konzertflächen innerhalb der Strecke – ich konnte immerhin ein paar Minuten Noel Galaghers High Flying Birds erhaschen. Auf Katy Perry habe ich dann freiwillig verzichtet.

Daß ich von Formel1 keine Ahnung habe, wurde durch meine Begleitung wieder wett gemacht, die mir geduldig alles erklärt hat, von der Aufwärmrunde über die Signale bis zur Technik. Bei besagter Aufwärmrunde habe ich dann freiwillig die Ohrenstöpsel genutzt – ein Rammsteinkonzert direkt vor den Boxen dürfte leiser sein als ein F1-Rennen. (Was auch erklärt, warum man das freie Training am Freitag quer durch die Stadt bis zu meiner Wohnung gehört hat.)

Vom eigentlichen Rennen bekommt man auf seinem Sitzplatz nicht wirklich viel mit – binnen 4 Sekunden sind die Autos da und wieder weg. Wer in Führung liegt, wußten wir relativ lange nicht, kein Wunder bei +/- 260km/h… Aber die Kulisse war fantastisch!

Marina Bay Panorama

Marina Bay Panorama

Ein bisschen was von der Strecke und dem Flair hat man dann trotz Ohrenstöpsel mitbekommen. Warm war es, wie immer hier, aber man gewöhnt sich langsam dran. Insgesamt gab es drei oder vier Tribünen und Plätze an der Strecke zum Zugucken. Da Singapur das (angeblich) am besten besuchte Rennen der Welt ist, will ich mir gar nicht vorstellen, wie viele Leute da waren.

 

Den Abtransport des Crash-Fahrzeugs von Herrn S. haben wir noch mitbekommen, haben beim Verlassen des Geländes unsere Tickets noch an zwei (männliche) singapurische Katy Perry Fans verschenkt, die nur zum Konzert hin wollten. Und dank des schnellen singapurischen Nahverkehrs war ich dann auch schon daheim, bevor das Abschlussfeuerwerk gezündet wurde.

 September 24, 2012  Posted by on September 24, 2012 ... lived, ... saw 2 Responses »
Sep 172012
 

Selbst gefahren bin ich beileibe nicht. Linksverkehr und die generelle Einstellung zum Straßenverkehr hier halten mich davon ab. Diverse Erlebnisse als Beifahrer, Taxigast, Radfahrer oder Passant bestärken mich darin, mein Glück hier auch nicht zu versuchen.

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Blinken ist ein schonmal ein Kardinalfehler – im Krieg sagt man ja auch nicht an, wohin man marschiert (Zitat eines Kollegen). Die Geschwindigkeit variiert zwischen Schneckentempo und 100 km/h innerstädtisch.

Der Minimumabstand zwischen zwei Fahrzeugen folgt hier anscheinend eher dem buddhistischen Ansatz, dass alles miteinander verbunden ist. Kann man also gleich auf 10 cm auffahren. Wenn man Glück hat, wird einem das buddhistische Konzept dann auch gratis vom Taxifahrer erläutert. Auf einer zwanzigminütigen Fahrt, in gebrochenem Englisch mit schwerem indischen Akzent. Das nennt man dann authentisch, glaube ich. Oder man erfährt von der Phobie des Taxifahrers vor Frauen (was ihn nicht davon abhält, verheiratet und Vater zu sein). Man tauscht sich auch gerne über die Trinkgewohnheiten der Heimatländer aus, besser gesagt: wird vom Fahrer ausgefragt.

Andere reden wieder gar nicht, oder fragen maximal mich nach dem Weg (dass in jedem Taxi ein Satellitennavi vorhanden ist, sei nur am Rande erwähnt). Wobei die Frage nach dem Weg noch besser ist, als einfach drauf los zu fahren und auf den Hinweis, dass das ja die falsche Richtung sei, mit weitschweifigen Erklärungen in einer mir unbekannten Sprache zu antworten.

Taxen winkt man sich am Straßenrand einfach herbei, das klappt auch problemlos, solange nicht Schichtwechsel ist. Dann fahren die Taxen nämlich nur noch in die vom Fahrer gewünschte Richtung und suchen sich die Passagiere danach aus. Der Anfangspreis liegt zwischen drei und fünf Dollar (ab 1,80 €), je nach Ausstattung des Wagens. Umso schicker, umso teurer. Dann gibt es allerdings für alles erdenkliche Zuschläge. Peak-Hour, Nighttime, Weekend, ERP (innerstädtische Maut), Airport und diverse andere unerfindliche Zusatzkosten. Dafür hat man einen fahrenden Eisschrank, der einen irgendwann irgendwohin bringt, wenn der Fahrer Lust hat. Bezahlen kann man aber mit fast allem, Bargeld, Kreditkarte, hiesige ec-Karte, Bahnticket, Taxikarte, Handyrechnung…

Fahrradfahrer genießen Narrenfreiheit, Roller fast genauso. Sicher nicht so schlimm wie in anderen asiatischen Großstädten, aber alles noch spannend genug. Fußgänger sind sowieso Freiwild, wenn sie an anderen Punkten als einer Ampel die Straße überqueren (jetzt erschließt sich mir auch der Nutzen der Über- und Unterführungen). Daß nicht mehr Menschen mit dem permanenten Handy am Ohr unter die Räder kommen, ist mir ein Rätsel. Hat aber sicher was mit der buddhistischen Allverbundenheit zu tun…

 September 17, 2012  Posted by on September 17, 2012 ... lived, ... saw No Responses »
Aug 172012
 

Kurzer kultureller Einschub in meine Borneo-Berichterstattung, da gestern Nacht hier das „Hungry Ghost Festival“ begonnen hat.

Schon auf meinem Heimweg gestern habe ich festgestellt, daß die kleinen Altäre, die am Straßenrand stehen, stärker bestückt sind. Und meine gesamte Nachbarschaft hat auf der Straße und im Vorgarten Dinge, auf den ersten Blick Zeitungen, verbrannt. Da mich mittlerweile nur noch recht wenig wundert, habe ich es nicht weiter beachtet und einem Engpaß bei der Müllabfuhr zugeschrieben. Heute morgen das gleiche Bild, Kerzenstummel auf den Gehwegen und Aschehaufen auf der Busspur. Am Büro angekommen – auch davor ein Ölfass mit schwelender Asche. Bietet zwar die Romantik der Bronx in den 1980ern, passt aber gar nicht hier her. Am Eingang dann – ein großer Altar mit Opfergaben.

 

Jetzt musste ich meine Kollegen fragen, das war doch zuviel. Daraufhin erklärten sie mir, daß heute Nacht das „Hungry Ghost Festival“ begonnen hat. Laut den chinesischen Taoisten (und Buddhisten) kommen die Seelen der Verstorbenen im 7. Monat des chinesischen Kalenders zurück auf die Erde und wollen besänftigt werden. Man verbrennt auch keine Zeitungen, sondern Papiergeld, Papier-Goldbarren und Pappmachee von allem, was in der Unterwelt von Wert sein könnte.

In 14 Tagen wird es das gleiche Spektakel zum Abschluß der Geisterwandertage noch einmal geben. In der Zwischenzeit raten gläubige, oder eher abergläubische, Chinesen davon ab, seinen Wohnsitz zu verlegen (die Geister könnten sich verirren und sauer werden), zu reisen oder auch nachts das Haus zu verlassen. Also, schön daheim bleiben, damit die Uromi nicht sauer wird!

 August 17, 2012  Posted by on August 17, 2012 ... lived, ... saw No Responses »
Aug 142012
 

Und zwar nach Borneo, genauer gesagt Sarawak – noch genauer gesagt: Kuching. Das liegt hier:

 

 

Ziemlich genau einen Breitengrad nördlich vom Äquator, dementsprechend röstet es einem auch das Hirn, wenn man in der Mittagshitze (also zwischen 11 und 17 Uhr) rausgeht. Trotzdem ist diese verschlafene Stadt eine Reise wert, zwar garantiert nicht wegen der architektonischen Schönheiten, die sie zu bieten hat, sondern wegen der Orang-Utans. Und des Bazaars. Und des Strands. Und des lachhaft billigen Seafoods. Aber eins nach dem anderen.

Von Singapur aus geht es per Überlandbus über die Grenze nach Malaysia – rein in den Bus, auf die Autobahn, raus aus dem Bus, durch die singapurische Passkontrolle, rein in den Bus, über die Brücke, raus aus dem Bus, durch die malaysische Passkontrolle, rein in den Bus, durch Johor Bahru und am Busbahnhof Larkin dann endgültig raus aus dem Bus. Nach einem kurzen Frühstück (es war immerhin erst kurz nach neun morgens) mit Prata. Dann haben wir uns, für malaysische Verhältnisse, vom Taxifahrer wahrscheinlich übers Ohr hauen lassen und haben 12,50 € für die dreißigminütige Fahrt zum Flughafen gezahlt. Wer europäische Taxipreise gewohnt ist, den wundert der Preis nicht. Allerdings stand das Taxameter am Ende der Fahrt bei 6,50 €. Naja, Preis war ausgehandelt, was solls.

Ab in den Flieger und rüber nach Kuching, wieder per Taxi in die Stadt und ins Hotel, wo wir sagenhafte 9,00 € pro Person und Nacht gezahlt haben. Für den Preis gab es nichts zu meckern – wir hatten keine kleinen Mitbewohner und auch sonst war alles in Ordnung. Dann steht man also auf einmal auf Borneo. Einer Insel, von der meine Großeltern wahrscheinlich grade mal wussten, dass sie irgendwo im Warmen liegt.

Kuching ist kein Ausbund an architektonischer Schönheit – aber es ist die Stadt der Katzen. Es gibt hier sogar das weltweit erste und einzige Katzenmuseum. Und ein paar andere berichtenswerte Dinge – die mit dem nächsten Eintrag folgen sollen…

 August 14, 2012  Posted by on August 14, 2012 ... saw, ... travelled No Responses »
Jul 282012
 

Wenn man mitten in einer Großstadt lebt, die im wahrsten Sinne des Wortes niemals schläft, kommt man auf den Gedanken, mal ins Grüne zu wandern.

Kanuanlegestelle

Ob dieser Gedanke so clever war, sollte sich dann zeigen, aber letzten Samstag morgen habe ich also einen Liter Wasser eingepackt, mich mit Sonnencreme eingeschmiert (man lernt ja dazu) und ein paar anständige Schuhe angezogen und bin los Richtung McRitchie Reservoir.

Das Reservoir ist auch tatsächlich eines der Süßwasser-Becken Singapurs – da man hier aber nicht einfach nur ein Wasserbecken hat, hat man einen See samt Naturpark draus gemacht. Bei der Besiedlung Singapurs durch die Briten und Chinesen wurde der hiesige Regenwald zu Beginn des 19. Jahrhunderts auf 10% der ursprünglichen Fläche dezimiert, was sich bemerkbar gemacht hat – Klima sowie Flora und Fauna haben darunter gelitten. Auch verfügt Singapur nicht über die Wasserquellen, die man für mittlerweile über 5 Millionen Einwohner, die täglich mehrmals duschen (sollten), benötigt. So hat man nach langem finanziellen und politischen Hin und Her (Details bei Wikipedia) das Reservoir Ende des 19. Jahrhunderts fertiggestellt.

Mitten drin statt nur dabei

Der (kostenfreie) Zugang zum Reservoir geht an einem Pavillon mit einem Cafe und Duschen vorbei und dann steht man auch schon direkt am Wasser. Dort wird gerudert und geangelt, durch alle Altersklassen hindurch. Schwimmen ist allerdings streng verboten!

Dann geht es einige Meter am Wasser entlang und – zack – stehste mitten im Dschungel. Abgesehen von einigen Joggern und Schulklassen, die einen Wettbewerb hatten, wunderschön ruhig und fast schon natürlich.

Irritierend sind allerdings die vielen Schuhsohlen, die auf den Wegen liegen. Man hat mir dann erklärt, dass bei den hiesigen Temperaturen und der Luftfeuchtigkeit der Kleber ganz schnell aufgibt und es häufig vorkommt, dass man beim Joggen seine Sohle verliert. Also ein weiterer Grund, gar nicht erst mit der Lauferei anzufangen!

Nach wenigen Metern schon trifft man dann die ersten Affen – damit meine ich nicht die oben erwähnten Läufer, sondern wild lebende Affen. Langschwanzmakaken, um genau zu sein. Diese possierlichen Tierchen lauern am Wegesrand und stürzen sich auf wehrlose Touristen, die den Fehler begehen, Essen aus der Tasche zu holen. Oder überhaupt etwas aus der Tasche zu holen, sei es ein Fotoapparat. Und wenn so ein Affe neugierig auf einen zugerannt kommt, wird einem schon anders. (Als er/sie dann feststellte, dass ich tatsächlich nur einen Fotoapparat aus der Tasche geholt habe, erfolgte beleidigt der Rückzug). Es gibt anscheinend einiges mehr an Affen, aber die Makaken sind die frechsten.

Affenbande(n) - Vorsicht, bissig!

Auch Insekten hats im Angebot, Tausendfüßler und Ameisen in knapp zehnfacher Größe als in Europa. Danke, nein.

Nach gut anderthalb Stunden durch den tropischen Dschungel ist man naßgeschwitzt und freut sich über den Trinkbrunnen, der vor dem Treetopwalk auf einen wartet. Dann geht es über eine schwingende Brücke durch den Dschungel … nix für Höhenschisser. Nix für mich. Aber umdrehen ging nun auch nicht mehr. Also A*** zusammengekniffen und drauf – hat sich gelohnt. Danach geht es auf befestigten Wegen weiter, vorbei am Golfplatz und am Wasser entlang. Das Gerücht, dass es hier Warane gibt, kann ich bestätigen, ein solches Vieh stand auf einmal vor uns auf dem Steg am Wasser. Knappe 1.5 Meter lang – und erschrockener von uns als wir von ihm. Da Warane nicht gerade die freundlichsten Zeitgenossen sind, waren wir recht froh, dass er/sie sich umdrehte und im Wald verschwand.

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Nach dreieinhalb Stunden war ich dann auch froh, wieder in der Zivilisation (Toiletten! Ventilatoren! Stühle!) anzukommen. Fazit der ganzen Tour: fiese Mückenstiche, die angeschwollen sind; fiese Blasen an den Füßen; total verschwitzt und durstig – aber es war es definitiv wert!

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 July 28, 2012  Posted by on July 28, 2012 ... lived, ... saw No Responses »
Jul 192012
 

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Mmmmh … Koalabärenmilch.

Manchmal treibt die Werbung hier merkwürdige Blüten. Niedlich muss es sein. Oder es muss den Kunden ganz besonders erfolgreich / schlank / klug machen. Und hinter jedem Unternehmen steht der Chef mit seinem Namen – nicht wie bei uns nur bei einem einzelnen Babynahrungshersteller. Wenn dann zu allem Glück der Präsident auch noch in deinem Restaurant gegessen hat, dann hat man werbetechnisch ausgesorgt.

 July 19, 2012  Posted by on July 19, 2012 ... ate, ... saw No Responses »
Jul 162012
 

Mersing Fährhafen - Zwischenstopp

Dieses Wochenende war ich “endlich” Tauchen. Freitag nachts um 2 gings los mit eins, zwei, drei, vier, fünf, sechs – Moment, wie viele Leute passen in einen PKW? In Asien sechs… Mit dem Auto über die Grenze nach Malaysia und dann knapp drei Stunden holperige Autobahn. Die schon bekannten Kühlschranktemperaturen wurden  dann noch mit Popmusik auf voller Lautstärke garniert, damit der Fahrer nicht einschläft. Ist er aber doch fast, so dass wir nach der Hälfte der Strecke einen Fahrerwechsel hatten und der Fahrer der vierte Mann auf der Rückbank wurde. Außer, dass er beim Schlafen einen leichten Linksdrall hatte und ständig in meine Richtung gekippt ist, hat er sich anscheinend gut erholt. In Mersing gab es dann auch für uns ein gemütliches Backpackerschläfchen im Fährhafen.

Mit einer guten Stunde Verspätung ging es dann mit der Fähre nach Pulau Tioman – mittlerweile war es halb acht morgens. Dazu gab es einen malayischen Film (allerdings ohne Ton), der Bollywood in den Schatten gestellt hätte. Der Finsterlingt trug Ed Hardy Hosen und der Gute hat Tanzeinlagen dargeboten… Allerdings hat schon der Blick auf Tioman entschädigt.

 

Auf dem Weg zur Tauchbasis (morgens um neun, gefühlte 30°C und Sonne von senkrecht oben) zeigt Asien dann mal, was es so an Tieren in petto hat – Flughunde. Mehrere Bäume voll laut kreischender Flughunde.

 

An der Tauchbasis angekommen gab es dann gleich den nächsten “ooooooooch” Moment – Katzenbabys in Hülle und Fülle. Leicht mutiert, daher mit kürzerem Schwanz – aber was will man auf einer Insel auch anderes erwarten, da ist der Genpool eben eher klein.

 

Dann ging es auch direkt los mit der Taucherei. Die Locals geben offen zu, dass sie Warmwassertaucher sind und können sich Tauchgänge bei unter 26°C Wassertemperatur gar nicht vorstellen. Leider habe ich noch keine Bilder von unterhalb des Wasserspiegels, aber es tummelt sich einiges dort. Schildkröten, (harmlose) Kugelfische, Seeschnecken, Muränen, BarrakudasBüffelkopfpapageienfische und sogar den Schatten eines kleinen Hais wurden geboten. Vom gemütlichen Schaufenstertauchen über Strömungstauchgänge und “Swim-Throughs” (Steinbögen und Verwerfungen, durch die man durchtauchen kann) war alles dabei. Außer Tauchen – Entspannen, Essen, am Strand lang schlendern und das obligatorische Dekobier trinken. Als besonderes Abenteuerprogramm mussten wir am Samstag unseren letzten Tauchgang abbrechen, da ein kleiner Tropensturm aufzog – binnen 15 Minuten ging die Welt unter. Unserem Bootsführer sei Dank saßen wir da allerdings schon im Kaffee und haben uns mit “Kopi susu” – Kaffee mit Kondensmilch – wieder aufgewärmt.

 

Auf der Rückreise habe ich habe die hiesigen Zeitbegriffe kennen gelernt. “four plus” bedeutet “so ungefähr um vier, vielleicht ne Stunde später”, “four plus plus” bedeutet “irgendwann nach vier, aber keine Ahnung, wann”. Die Rückreise war “plus plus”, inklusive Stau an der Grenze. Dementsprechend war ich gestern um 2 dann wieder daheim und kämpfe heute ein klitzekleines bisschen mit der Müdigkeit. Aber – wert war es die Reise allemal, nicht nur wegen des Tauchens, auch wegen der Menschen, die ich kennen lernen durfte.

Gruppenbild mit Katze(n) - versteckt im Hintergrund

 July 16, 2012  Posted by on July 16, 2012 ... lived, ... saw No Responses »
Jul 052012
 

Naja, nicht ganz. Die erste Arbeitswoche hat mich voll im Griff – dass die Singapurer als die “Deutschen Asiens” gelten, hat seine Gründe. Lange, vollgepackte Arbeitstage in einer anderen Sprache, mit neuer Soft- und Hardware (wie gemein sind denn bitte englische Tastaturen!) sorgen dafür, dass ich tagsüber nicht zu viel komme. Hinzu kommt, dass hier die Tage kürzer sind. Das Tageslicht, um genau zu sein, natürlich haben wir auch 24 Stunden. Sonnenaufgang ist momentan gegen 7, Sonnenuntergang gegen 19 Uhr – und dazwischen Bürozeit. Was bleibt mir also anderes übrig, als im Dunklen das Haus zu verlassen und die Kamera mitzunehmen, um all die bunten Lichter einzufangen?!

Erster Anlaufpunkt war die New Asia Bar unterhalb des einmal monatlich geöffneten Helipads (ja, der Hubschrauberlandeplatz) auf dem 72. Stock des Swissôtels. Grandiose Aussicht, auch wenn man bei der Musik leider etwas Abstriche machen musste, da es doch recht nach Ibiza klang.

Letztes Wochenende haben die “Gardens by the Bay” neu eröffnet, ein auf Hochglanz und Hightech getrimmter botanischer Garten auf einer der neu aufgeschütteten Inseln. Verständlicherweise völlig überlaufen bin ich nur einmal kurz durch, konnte aber doch ein paar spannende Eindrücke der “Supertrees” mitnehmen. Diese regenschirmähnlichen Kunst-Bäume sind ein Teil des Bewässerungssystems der Parks und sammeln mit ihren Kronen Feuchtigkeit aus der Luft und geben diese an die Gewächshäuser ab. Hiervon wird es sicher noch einen ausführlichen Bericht geben, wenn ich das ganze einmal mit Tageslicht gesehen habe.

Direkt an den “CBD”, den Central Business District, schliesst sich die Marina Bay an, deren süd-östliches Ende eine künstlich aufgeschüttete Insel bildet. Auf dieser Insel steht das “Marina Bay Sands”, ein Hotel aus drei Säulen, auf dem oben ein Schiff liegt. Zumindest soll es das darstellen. Unterhalb des Hotels erstreckt sich im übrigen über die komplette Breite eine Mall 4 Etagen in die Tiefe. Am östlichen Rand der Bay steht der “Singapore Flyer”, ein Riesenrad, unter dem die F1-Strecke entlangführt. Dort kann man wunderbar radeln – außerhalb der F1-Saison, versteht sich. Daneben ist die Bühne für die Feierlichkeiten zum Nationalfeiertag am 9. August. Davon werde ich euch sicher berichten.

 

So weit, so müde bringe ich mal den Rest der Woche hinter mich und bin gespannt, was ich am Wochenende entdecke.

 July 5, 2012  Posted by on July 5, 2012 ... saw No Responses »