Aug 232012
 

Der eigentliche Grund, nach Borneo zu fahren, waren für uns ja die Orang-Utans. Natürlich kann man sich hier auch authentische Tätowierungen borneoanischer Stämme stechen lassen, aber da ich kein Stammesmitglied bin, habe ich verzichtet.

Knapp 40min außerhalb von Kuching liegt das Semenggo Nature Reserve, in welchem es eine Gruppe von 25 wild lebenden Orang-Utans gibt. Korrektur – 26 Orang-Utans. Zwei Tage vor unserer Ankunft wurde Nummer 26 geboren, eine junge Orang-Dame. Vom Eingang zum Reservat aus führt ein ca. 15-minütiger Fussweg an verschiedenen botanischen Bereichen vorbei zu den Fütterungsplätzen. Außer drei traurigen, in Käfigen eingesperrten Krokodilen und Unmengen käsiger Touristen war dort auf den ersten Blick nichts zu sehen.

 

Auf den zweiten oder dritten Blick konnten wir in den Baumwipfeln allerdings schon die ersten Menschenaffen ausmachen. Eine Mutter mit Baby (das wir leider aufgrund der starken Körperbehaarung nicht zu Gesicht bekommen haben) und ein Teenager, der in den höchsten  Ästen rumturnte.

Sobald die Pfleger dann auf den Fütterungsplattformen Obst und Kokosnüsse ausgelegt hatten, kletterte Mama ganz entspannt aus knapp 18m ein Seil runter und hat sich ihr Mittagessen abgeholt. Faszinierend bei den Fütterungen war, dass die Tiere immer fluchtbereit eine Hand (oder Fuß. Oder beides) am Kletterseil hatten. Trotzallem sind es eben Wildtiere.

Der Teenie hat brav gewartet – seine Tischmanieren haben wir nicht mehr zu Gesicht bekommen, da dann zur “großen” Fütterung gewechselt wurde. Vorher wurde die Gruppe, die mittlerweile auf gut und gern 30 Menschen angewachsen war, noch mit den passenden Schauergeschichten über Attacken durch den “big old one” unterhalten.

Der zweite Teil des Mittagessens fand dann tiefer im Urwald statt und hat uns nochmal Ausblicke auf zwei weitere Mitglieder der Gruppe beschert. Leider war der “Big old one” nicht dabei – einigen der anwesenden Touristen hätte man durchaus eine Verfolgungsjagd mit ihm gewünscht …

 

Der modernen Technik sei Dank gibt es sogar ein kurzes Bewegtbild, wie man einfach mal ganz entspannt zum Mittagessen hangeln kann. Bloß keine Hektik.

 

Diese Menschenaffen in relativ freier Wildbahn zu sehen, ist beeindruckend. Sie sind uns doch sehr ähnlich, könnte man meinen. Nun bin ich kein Anthropologe, aber es fällt leicht, den Affen menschliches Verhalten zu unterstellen – oder umgekehrt.

 August 23, 2012  Posted by on August 23, 2012 ... travelled No Responses »
Aug 202012
 

Wie versprochen noch ein bisschen mehr über Kuching… Es ist die Stadt der Katzen (Kuching heisst Katze im lokalen Dialekt) – unübersehbar zumindest im touristischen Zentrum. Lebende Katzen sind hier allerdings nicht mehr unterwegs als im regionalen Durchschnitt. Hauptsächlich erbaut und kultiviert von den “weißen Rajas“, einer englischen Familie, die im 19. und 20. Jahrhundert die Provinz Sarawak beherrschten und die meisten (schönen) Gebäude erbaut haben.

Der Bazaar von Kuching erstreckt sich an einer der größeren Straßen, ich traue mich fast, Hauptstraße zu sagen, entlang und verschwindet dann zwischen die Häuser. Man hat hier eine beeindruckende Auswahl von … allem. Gewürze, Obst, Gemüse, getrocknete, kleine Fischchen, ganze Hühner, Schuhe, Handyhüllen, Stoffe, Schmuck und was der Mensch eben sonst noch so alles braucht. Original Borneo-Kunst zum garantiert günstigen Touristenpreis darf auch nicht fehlen.

 

Dazwischen versteckt sich dann auch ein malayischer Masseur – die Erfahrung war so eine Massage wert. Spätestens, wenn die durchtrainierte Mittvierzigerin dir im Kreuz sitzt und versucht, dass auch wirklich jeder Wirbel knackt, fragst Du dich, ob Du daheim den Wasserhahn zugedreht hast und dein Testament gemacht. Erstaunlicherweise ging es mir danach wirklich besser.

In den Abendstunden wird der Waterfront Walk von Kuching wirklich malerisch bis kitschig.

 

Die Tage kommt dann endlich der Bericht über die Affen, aber da es hier genauso warm ist wie in Deutschland (wenn nicht sogar wärmer), dauert es ein bisschen.

 August 20, 2012  Posted by on August 20, 2012 ... travelled No Responses »
Aug 172012
 

Kurzer kultureller Einschub in meine Borneo-Berichterstattung, da gestern Nacht hier das „Hungry Ghost Festival“ begonnen hat.

Schon auf meinem Heimweg gestern habe ich festgestellt, daß die kleinen Altäre, die am Straßenrand stehen, stärker bestückt sind. Und meine gesamte Nachbarschaft hat auf der Straße und im Vorgarten Dinge, auf den ersten Blick Zeitungen, verbrannt. Da mich mittlerweile nur noch recht wenig wundert, habe ich es nicht weiter beachtet und einem Engpaß bei der Müllabfuhr zugeschrieben. Heute morgen das gleiche Bild, Kerzenstummel auf den Gehwegen und Aschehaufen auf der Busspur. Am Büro angekommen – auch davor ein Ölfass mit schwelender Asche. Bietet zwar die Romantik der Bronx in den 1980ern, passt aber gar nicht hier her. Am Eingang dann – ein großer Altar mit Opfergaben.

 

Jetzt musste ich meine Kollegen fragen, das war doch zuviel. Daraufhin erklärten sie mir, daß heute Nacht das „Hungry Ghost Festival“ begonnen hat. Laut den chinesischen Taoisten (und Buddhisten) kommen die Seelen der Verstorbenen im 7. Monat des chinesischen Kalenders zurück auf die Erde und wollen besänftigt werden. Man verbrennt auch keine Zeitungen, sondern Papiergeld, Papier-Goldbarren und Pappmachee von allem, was in der Unterwelt von Wert sein könnte.

In 14 Tagen wird es das gleiche Spektakel zum Abschluß der Geisterwandertage noch einmal geben. In der Zwischenzeit raten gläubige, oder eher abergläubische, Chinesen davon ab, seinen Wohnsitz zu verlegen (die Geister könnten sich verirren und sauer werden), zu reisen oder auch nachts das Haus zu verlassen. Also, schön daheim bleiben, damit die Uromi nicht sauer wird!

 August 17, 2012  Posted by on August 17, 2012 ... lived, ... saw No Responses »
Aug 142012
 

Und zwar nach Borneo, genauer gesagt Sarawak – noch genauer gesagt: Kuching. Das liegt hier:

 

 

Ziemlich genau einen Breitengrad nördlich vom Äquator, dementsprechend röstet es einem auch das Hirn, wenn man in der Mittagshitze (also zwischen 11 und 17 Uhr) rausgeht. Trotzdem ist diese verschlafene Stadt eine Reise wert, zwar garantiert nicht wegen der architektonischen Schönheiten, die sie zu bieten hat, sondern wegen der Orang-Utans. Und des Bazaars. Und des Strands. Und des lachhaft billigen Seafoods. Aber eins nach dem anderen.

Von Singapur aus geht es per Überlandbus über die Grenze nach Malaysia – rein in den Bus, auf die Autobahn, raus aus dem Bus, durch die singapurische Passkontrolle, rein in den Bus, über die Brücke, raus aus dem Bus, durch die malaysische Passkontrolle, rein in den Bus, durch Johor Bahru und am Busbahnhof Larkin dann endgültig raus aus dem Bus. Nach einem kurzen Frühstück (es war immerhin erst kurz nach neun morgens) mit Prata. Dann haben wir uns, für malaysische Verhältnisse, vom Taxifahrer wahrscheinlich übers Ohr hauen lassen und haben 12,50 € für die dreißigminütige Fahrt zum Flughafen gezahlt. Wer europäische Taxipreise gewohnt ist, den wundert der Preis nicht. Allerdings stand das Taxameter am Ende der Fahrt bei 6,50 €. Naja, Preis war ausgehandelt, was solls.

Ab in den Flieger und rüber nach Kuching, wieder per Taxi in die Stadt und ins Hotel, wo wir sagenhafte 9,00 € pro Person und Nacht gezahlt haben. Für den Preis gab es nichts zu meckern – wir hatten keine kleinen Mitbewohner und auch sonst war alles in Ordnung. Dann steht man also auf einmal auf Borneo. Einer Insel, von der meine Großeltern wahrscheinlich grade mal wussten, dass sie irgendwo im Warmen liegt.

Kuching ist kein Ausbund an architektonischer Schönheit – aber es ist die Stadt der Katzen. Es gibt hier sogar das weltweit erste und einzige Katzenmuseum. Und ein paar andere berichtenswerte Dinge – die mit dem nächsten Eintrag folgen sollen…

 August 14, 2012  Posted by on August 14, 2012 ... saw, ... travelled No Responses »
Aug 022012
 

Mittlerweile habe ich den Sprachbrei in meinem Kopf halbwegs auseinandersortiert und kann mich wieder anständig mitteilen. Dass ich gerne und viel rede, ist ja allgemein bekannt. Aber mit dreieinhalb Sprachen hat dann auch mein Gehirn so seine Probleme. Das tolle an diesem Sprachkauderwelsch – irgendwann fallen einem die Worte in keiner Sprache mehr ein.

Aber wie komme ich eigentlich auf “dreieinhalb” Sprachen? Deutsch ist klar, darin wird gebloggt und mit der Heimat kommuniziert. Englisch ist hier Amts- und Umgangssprache, das spreche und schreibe ich täglich neun Stunden im Büro. Das schlimmste daran ist die englische Tastatur ohne Umlaute und mit anderem Layout. Nach vier Wochen kann ich damit halbwegs schreiben, trotzdem setze ich Dinge immer noch in @Anführungszeichen@, wenn ich nicht aufpasse. Das sind dann schon mal zwei Sprachen.

Meine Mitbewohnerinnen sind Französinnen, also fällt hier der ein oder andere Satz auf Französisch. Mein Französisch ist grottenschlecht, es langt grade, um Höflichkeitsfloskeln auszutauschen. Aber wenn oben bereits erwähnter Wortverlust eintritt, dann probiert man halt mal alles durch, was man so kennt. Zählt also als halbe Sprache.

Die letzte halbe Sprache ist Singlisch. Singapur-Englisch. Alltagssprache mit den Kollegen in der Kantine, beim Einkaufen oder Essen gehen. Da die meisten Bewohner Singapurs keine Muttersprachler sind (auch wenn die Kinder hier bereits in der Grundschule Englisch lernen), hat sich mit der Zeit ein lustiger Kauderwelsch aus vereinfachtem Englisch, Lautmalerei und diversen asiatischen Sprachen entwickelt. Beispiele gefällig?

“What happen weekend, lah?”

“Wie war Dein Wochenende, mein Freund?”

“Again?”

“Kannst Du das bitte nochmal sagen, ich habe dich nicht verstanden.”

“She so pretty, lah”

“Sie ist wunderschön, Alter!”

“Dinner can, lah?”

“Klappt das heute mit dem Abendessen, Kumpel?”

“No parking lots here, what.”

“Ich hab Dir doch gleich gesagt, dass es hier keine Parkplätze mehr gibt.”

Ihr seht schon – “lah” ist eine Universalanrede. Satzbau ist mehr so rudiumentär, Höflichkeitsfloskeln werden weggelassen. Die Frage “Can?” ist bitte immer mit “can” oder “cannot” zu beantworten, alles andere ruft Verwunderung hervor. Als “Weiße” ist man übrigens ein/e Ang Mo.

Spannend wird es auch, wenn man in einem “Kopi tiam”, einem lokalen Coffeeshop (eine Mischung aus Take Away, Imbissbude, Eckkneipe und Café) einen Kaffee bestellen will. Für eventuelle Besucher hier mal das grundlegende Vokabular:

Nahaufnahme eines Standes in einem Kopi tiam.

Nahaufnahme eines Standes in einem Kopi tiam. Zu Laksa komme ich noch...

Kopi – Kaffee mit gesüßter Kondensmilch

Kopi O – Schwarzer Kaffee mit Zucker

Kopi C – Kaffee mit normaler Milch

Kopi Kosong – Kaffee, schwarz

Kopi Peng – Eiskaffee

Kopi Gau Peng – Eiskaffee, extra stark

Sprachen, die hier sonst noch so gesprochen oder geschrieen werden: Hokkien-Chinesisch, Kantonesisch, Teochew, Hainanese, Mandarin, Tamil, Malay, Hindi, Punjabi… ich werde mich auch bald in das Abenteuer eines Chinesisch-Kurses stürzen.

 August 2, 2012  Posted by on August 2, 2012 ... ate, ... lived 2 Responses »
Jul 302012
 

Zumindest gefühlt. Bisher hatte ich die Regengüsse nur aus trockener Perspektive mitbekommen, jetzt hat es mich selbst voll erwischt. Da unsere Kantine überwiegend asiatisches Essen mir nicht immer nachvollziehbarer Zubereitungsart hat, organisiere ich mein Mittagessen meist in einem der umliegenden Foodcourts oder Hawker Center.

Bei strahlend blauem Himmel und Sonnenschein, mit den Kollegen noch Witze über die niedrigen Temperaturen (32°C) gemacht aus dem Büro, ins Shopping Center, ein Banh Mi Chicken Sandwich beim Sandwichladen meines Vertrauens geholt.

Banh Mi Chicken Sandwich (Bild nicht von mir)

Die Damen dort kennen mich (anscheinend?) schon –  ”Tschikkin oa Tjunah Sammich?”  - “Chicken, please” – “Spicy, eh?” – “Yes please.” – dann folgte die schwer wiederzugebende Getränkebestellung (extrastarker Eiskaffe mit gesüßter Kondensmilch). Für umgerechnet knapp 3,00 Euro ein volles Mittagessen in weniger als 5 Minuten bestellt, zubereitet und kunstvoll eingepackt.  Ich war also wahrscheinlich sage und schreibe 7 Minuten im Gebäude und wollte wieder zurück ins Büro.

Denkste. Wasser steht schlagartig zwei bis fünf Zentimeter hoch auf der Straße und die Luftfeuchtigkeit überschreitet die einhundert Prozent um ein vielfaches. Kein Taxi in Reichweite. Nach fünf Minuten war der ganze Spuk dann allerdings auch schon weitenteils vorbei und mit Regenschirm bewaffnet und in bester Hüpfekästchenmanier gings zurück ins Büro. Stolz wie Oskar allen Pfützen ausgewichen, nur ein paar Tropfen auf die helle Hose bekommen, trockene Füße in den offenen Schuhen, der Aufzug am Gebäude schon in Sichtweite – zack, springt mich die allerletzte Pfütze an, rächt alle ihre vernachlässigten Verwandten und beschert mir einen ganzen Tag in nassen Schuhen und mit feuchtem Hosenbein. Das Sandwich war trotzdem lecker.

 July 30, 2012  Posted by on July 30, 2012 ... ate, ... lived, ... worked No Responses »
Jul 282012
 

Wenn man mitten in einer Großstadt lebt, die im wahrsten Sinne des Wortes niemals schläft, kommt man auf den Gedanken, mal ins Grüne zu wandern.

Kanuanlegestelle

Ob dieser Gedanke so clever war, sollte sich dann zeigen, aber letzten Samstag morgen habe ich also einen Liter Wasser eingepackt, mich mit Sonnencreme eingeschmiert (man lernt ja dazu) und ein paar anständige Schuhe angezogen und bin los Richtung McRitchie Reservoir.

Das Reservoir ist auch tatsächlich eines der Süßwasser-Becken Singapurs – da man hier aber nicht einfach nur ein Wasserbecken hat, hat man einen See samt Naturpark draus gemacht. Bei der Besiedlung Singapurs durch die Briten und Chinesen wurde der hiesige Regenwald zu Beginn des 19. Jahrhunderts auf 10% der ursprünglichen Fläche dezimiert, was sich bemerkbar gemacht hat – Klima sowie Flora und Fauna haben darunter gelitten. Auch verfügt Singapur nicht über die Wasserquellen, die man für mittlerweile über 5 Millionen Einwohner, die täglich mehrmals duschen (sollten), benötigt. So hat man nach langem finanziellen und politischen Hin und Her (Details bei Wikipedia) das Reservoir Ende des 19. Jahrhunderts fertiggestellt.

Mitten drin statt nur dabei

Der (kostenfreie) Zugang zum Reservoir geht an einem Pavillon mit einem Cafe und Duschen vorbei und dann steht man auch schon direkt am Wasser. Dort wird gerudert und geangelt, durch alle Altersklassen hindurch. Schwimmen ist allerdings streng verboten!

Dann geht es einige Meter am Wasser entlang und – zack – stehste mitten im Dschungel. Abgesehen von einigen Joggern und Schulklassen, die einen Wettbewerb hatten, wunderschön ruhig und fast schon natürlich.

Irritierend sind allerdings die vielen Schuhsohlen, die auf den Wegen liegen. Man hat mir dann erklärt, dass bei den hiesigen Temperaturen und der Luftfeuchtigkeit der Kleber ganz schnell aufgibt und es häufig vorkommt, dass man beim Joggen seine Sohle verliert. Also ein weiterer Grund, gar nicht erst mit der Lauferei anzufangen!

Nach wenigen Metern schon trifft man dann die ersten Affen – damit meine ich nicht die oben erwähnten Läufer, sondern wild lebende Affen. Langschwanzmakaken, um genau zu sein. Diese possierlichen Tierchen lauern am Wegesrand und stürzen sich auf wehrlose Touristen, die den Fehler begehen, Essen aus der Tasche zu holen. Oder überhaupt etwas aus der Tasche zu holen, sei es ein Fotoapparat. Und wenn so ein Affe neugierig auf einen zugerannt kommt, wird einem schon anders. (Als er/sie dann feststellte, dass ich tatsächlich nur einen Fotoapparat aus der Tasche geholt habe, erfolgte beleidigt der Rückzug). Es gibt anscheinend einiges mehr an Affen, aber die Makaken sind die frechsten.

Affenbande(n) - Vorsicht, bissig!

Auch Insekten hats im Angebot, Tausendfüßler und Ameisen in knapp zehnfacher Größe als in Europa. Danke, nein.

Nach gut anderthalb Stunden durch den tropischen Dschungel ist man naßgeschwitzt und freut sich über den Trinkbrunnen, der vor dem Treetopwalk auf einen wartet. Dann geht es über eine schwingende Brücke durch den Dschungel … nix für Höhenschisser. Nix für mich. Aber umdrehen ging nun auch nicht mehr. Also A*** zusammengekniffen und drauf – hat sich gelohnt. Danach geht es auf befestigten Wegen weiter, vorbei am Golfplatz und am Wasser entlang. Das Gerücht, dass es hier Warane gibt, kann ich bestätigen, ein solches Vieh stand auf einmal vor uns auf dem Steg am Wasser. Knappe 1.5 Meter lang – und erschrockener von uns als wir von ihm. Da Warane nicht gerade die freundlichsten Zeitgenossen sind, waren wir recht froh, dass er/sie sich umdrehte und im Wald verschwand.

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Nach dreieinhalb Stunden war ich dann auch froh, wieder in der Zivilisation (Toiletten! Ventilatoren! Stühle!) anzukommen. Fazit der ganzen Tour: fiese Mückenstiche, die angeschwollen sind; fiese Blasen an den Füßen; total verschwitzt und durstig – aber es war es definitiv wert!

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 July 28, 2012  Posted by on July 28, 2012 ... lived, ... saw No Responses »
Jul 232012
 

Grünes Brot! Nicht, was ihr denkt. Ich rede nicht von Schimmel, sondern von Pandan-Bread. Mir waren vor einigen Tagen schon einmal grün eingefärbte Waffeln begegnet, da dachte ich noch “Ok, Lebensmittelfarbe… Asien eben. Hauptsache bunt!”
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Bis ich dann vor zwei Tagen in meinem örtlichen Supermarkt Pandan-Bread gesehen habe, das hier wie Toastbrot verkauft wird. Es enthält – zumindest in der Theorie – getrocknete Pandan-Blätter. Der Geschmack ist etwas nach Nüssen, Kokos und ein bisschen scharf. Wobei sich der tatsächliche Anteil an Pandan hier hinter der Angabe “permitted flavourings” versteckt und viel Interpretationsspielraum offen bleiben dürfte. Ich nehme das Risiko vorerst in Kauf. Außerdem ist es allein die Farbe schon Wert!

 July 23, 2012  Posted by on July 23, 2012 ... ate, ... lived No Responses »
Jul 192012
 

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Mmmmh … Koalabärenmilch.

Manchmal treibt die Werbung hier merkwürdige Blüten. Niedlich muss es sein. Oder es muss den Kunden ganz besonders erfolgreich / schlank / klug machen. Und hinter jedem Unternehmen steht der Chef mit seinem Namen – nicht wie bei uns nur bei einem einzelnen Babynahrungshersteller. Wenn dann zu allem Glück der Präsident auch noch in deinem Restaurant gegessen hat, dann hat man werbetechnisch ausgesorgt.

 July 19, 2012  Posted by on July 19, 2012 ... ate, ... saw No Responses »
Jul 162012
 

Mersing Fährhafen - Zwischenstopp

Dieses Wochenende war ich “endlich” Tauchen. Freitag nachts um 2 gings los mit eins, zwei, drei, vier, fünf, sechs – Moment, wie viele Leute passen in einen PKW? In Asien sechs… Mit dem Auto über die Grenze nach Malaysia und dann knapp drei Stunden holperige Autobahn. Die schon bekannten Kühlschranktemperaturen wurden  dann noch mit Popmusik auf voller Lautstärke garniert, damit der Fahrer nicht einschläft. Ist er aber doch fast, so dass wir nach der Hälfte der Strecke einen Fahrerwechsel hatten und der Fahrer der vierte Mann auf der Rückbank wurde. Außer, dass er beim Schlafen einen leichten Linksdrall hatte und ständig in meine Richtung gekippt ist, hat er sich anscheinend gut erholt. In Mersing gab es dann auch für uns ein gemütliches Backpackerschläfchen im Fährhafen.

Mit einer guten Stunde Verspätung ging es dann mit der Fähre nach Pulau Tioman – mittlerweile war es halb acht morgens. Dazu gab es einen malayischen Film (allerdings ohne Ton), der Bollywood in den Schatten gestellt hätte. Der Finsterlingt trug Ed Hardy Hosen und der Gute hat Tanzeinlagen dargeboten… Allerdings hat schon der Blick auf Tioman entschädigt.

 

Auf dem Weg zur Tauchbasis (morgens um neun, gefühlte 30°C und Sonne von senkrecht oben) zeigt Asien dann mal, was es so an Tieren in petto hat – Flughunde. Mehrere Bäume voll laut kreischender Flughunde.

 

An der Tauchbasis angekommen gab es dann gleich den nächsten “ooooooooch” Moment – Katzenbabys in Hülle und Fülle. Leicht mutiert, daher mit kürzerem Schwanz – aber was will man auf einer Insel auch anderes erwarten, da ist der Genpool eben eher klein.

 

Dann ging es auch direkt los mit der Taucherei. Die Locals geben offen zu, dass sie Warmwassertaucher sind und können sich Tauchgänge bei unter 26°C Wassertemperatur gar nicht vorstellen. Leider habe ich noch keine Bilder von unterhalb des Wasserspiegels, aber es tummelt sich einiges dort. Schildkröten, (harmlose) Kugelfische, Seeschnecken, Muränen, BarrakudasBüffelkopfpapageienfische und sogar den Schatten eines kleinen Hais wurden geboten. Vom gemütlichen Schaufenstertauchen über Strömungstauchgänge und “Swim-Throughs” (Steinbögen und Verwerfungen, durch die man durchtauchen kann) war alles dabei. Außer Tauchen – Entspannen, Essen, am Strand lang schlendern und das obligatorische Dekobier trinken. Als besonderes Abenteuerprogramm mussten wir am Samstag unseren letzten Tauchgang abbrechen, da ein kleiner Tropensturm aufzog – binnen 15 Minuten ging die Welt unter. Unserem Bootsführer sei Dank saßen wir da allerdings schon im Kaffee und haben uns mit “Kopi susu” – Kaffee mit Kondensmilch – wieder aufgewärmt.

 

Auf der Rückreise habe ich habe die hiesigen Zeitbegriffe kennen gelernt. “four plus” bedeutet “so ungefähr um vier, vielleicht ne Stunde später”, “four plus plus” bedeutet “irgendwann nach vier, aber keine Ahnung, wann”. Die Rückreise war “plus plus”, inklusive Stau an der Grenze. Dementsprechend war ich gestern um 2 dann wieder daheim und kämpfe heute ein klitzekleines bisschen mit der Müdigkeit. Aber – wert war es die Reise allemal, nicht nur wegen des Tauchens, auch wegen der Menschen, die ich kennen lernen durfte.

Gruppenbild mit Katze(n) - versteckt im Hintergrund

 July 16, 2012  Posted by on July 16, 2012 ... lived, ... saw No Responses »