Aug 232012
 

Der eigentliche Grund, nach Borneo zu fahren, waren für uns ja die Orang-Utans. Natürlich kann man sich hier auch authentische Tätowierungen borneoanischer Stämme stechen lassen, aber da ich kein Stammesmitglied bin, habe ich verzichtet.

Knapp 40min außerhalb von Kuching liegt das Semenggo Nature Reserve, in welchem es eine Gruppe von 25 wild lebenden Orang-Utans gibt. Korrektur – 26 Orang-Utans. Zwei Tage vor unserer Ankunft wurde Nummer 26 geboren, eine junge Orang-Dame. Vom Eingang zum Reservat aus führt ein ca. 15-minütiger Fussweg an verschiedenen botanischen Bereichen vorbei zu den Fütterungsplätzen. Außer drei traurigen, in Käfigen eingesperrten Krokodilen und Unmengen käsiger Touristen war dort auf den ersten Blick nichts zu sehen.

 

Auf den zweiten oder dritten Blick konnten wir in den Baumwipfeln allerdings schon die ersten Menschenaffen ausmachen. Eine Mutter mit Baby (das wir leider aufgrund der starken Körperbehaarung nicht zu Gesicht bekommen haben) und ein Teenager, der in den höchsten  Ästen rumturnte.

Sobald die Pfleger dann auf den Fütterungsplattformen Obst und Kokosnüsse ausgelegt hatten, kletterte Mama ganz entspannt aus knapp 18m ein Seil runter und hat sich ihr Mittagessen abgeholt. Faszinierend bei den Fütterungen war, dass die Tiere immer fluchtbereit eine Hand (oder Fuß. Oder beides) am Kletterseil hatten. Trotzallem sind es eben Wildtiere.

Der Teenie hat brav gewartet – seine Tischmanieren haben wir nicht mehr zu Gesicht bekommen, da dann zur “großen” Fütterung gewechselt wurde. Vorher wurde die Gruppe, die mittlerweile auf gut und gern 30 Menschen angewachsen war, noch mit den passenden Schauergeschichten über Attacken durch den “big old one” unterhalten.

Der zweite Teil des Mittagessens fand dann tiefer im Urwald statt und hat uns nochmal Ausblicke auf zwei weitere Mitglieder der Gruppe beschert. Leider war der “Big old one” nicht dabei – einigen der anwesenden Touristen hätte man durchaus eine Verfolgungsjagd mit ihm gewünscht …

 

Der modernen Technik sei Dank gibt es sogar ein kurzes Bewegtbild, wie man einfach mal ganz entspannt zum Mittagessen hangeln kann. Bloß keine Hektik.

 

Diese Menschenaffen in relativ freier Wildbahn zu sehen, ist beeindruckend. Sie sind uns doch sehr ähnlich, könnte man meinen. Nun bin ich kein Anthropologe, aber es fällt leicht, den Affen menschliches Verhalten zu unterstellen – oder umgekehrt.

 August 23, 2012  Posted by on August 23, 2012 ... travelled  Add comments

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